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Ein Projekt von Studenten
der hfg Offenbach in
Kooperation mit der
Gemeinde Duchroth.




Nina Ansari



Landstreicher

Ist eine fotografische und zeichnerische Auseinandersetzung in, um und mit Duchroth. Aus dieser Arbeit heraus entsteht ein Bildband.

Kontakt:
contact@ninaansari.com
www.ninaansari.com


lena ditlmann

Kontakt:
lena.ditlmann@gmx.de


Rachel Hirth



Hang zum Fisch

Über den Kieselberg springt ein Schwarm schillernder Fische, Sie sind übermütig, und laben sich am jungen Wein. Aus der Nahe gelockt durch den süßen Duft junger Reben, sie jagen durch die Wälder, zappeln über Wiesen, bis sie ihr Ziel erreichen:
Sie tauchen ein in unerschöpfliche Weite.



Die Fische kreuzen den Rebenverlauf des Weinbergs, springen über eine Kuppel, wie über eine Welle. Die Fische, ungefähr 20 Stück, sind aus Aluminiumblech geschnitten und stehen auf Metallständern, die mit den Rebenpfählen fest verbunden sind. Die verschiedenen Fische habend die durchschnittliche Länge meiner Spannweite, also 1,70 m. Die Fische sind auf eine Weise mit den Ständern verbunden, die den nötigen Bewegungsspielraum lässt, sodass die Fische sich drehen können und das Sonnenlicht wechselhaft reflektiert wird.


Emilia Neumann



»NICHTS«

Kontakt:
emilia_nueva@hotmail.com


Marcus Morgenstern


Gangelsberger Linie

Lava, die Uhrmasse der Erde liegt in erkalteter Form auf dem Gangelsberg verstreut. Über die Jahrhunderte der Kultivierung des Berges, wurden diese Steine in Handarbeit von den Feldern gesammelt und aufgehäuft. Diese Steine verwende ich für meine Arbeit. Eine gerade, wie mit dem Lineal gezogene Linie, die über den Berg verläuft. Eine wadenhohe Mauer aus Lavagestein. In Handarbeit aufgeschichtet, Stein für Stein. Die Zeugnisse der Urgewalt unseres Planeten in Zaum haltend, in eine von Menschen geplante eingeteilte Ordnung zu legen. In eine exakte Linie von Süden nach Norden. Den zeitlichen Prozess des errichtens zu erleben und die Auseinandersetzung mit sich selbst, sind mir wichtig.
Mittels moderner Technik ist es möglich Natur ganz exakt zu betrachten und zu kartieren. Am Reisbrett kann man eine unnatürliche Linie ziehen. Die Natur spalten, eine symbolische Trennung setzen. Diese Trennung ist hier aus dem Material des Umfeldes entnommen und teilt nicht, sondern lässt sich überwinden.


Lena Schrieb









Wandzeichnungen mit Rankdraht

Kontakt:
lena.schrieb@gmx.de


Sven Schuppar



Fragmente

Die Natur tritt verstärkt in das Bewusstsein, wo sie sich scharf von den vom Menschen geschaffenen Räumen und Orten abgrenzt, wo sie wieder durchbricht, sich ihren Lebensraum zurückerobert. Der uralte Impuls des Menschen sich Behausungen, Vorratsräume, Versammlungsräume oder auch Orte für seine Götter zu bauen, hat schon immer in der Natur seine Spuren hinterlassen.
Das Projekt »Fragmente« zitiert fragmentarische Details aus dem Fundus der Architekturgeschichte. Es sollen kleine Orte der Konstruktion in, und der Sicht auf Natur entstehen. Orte an denen man definieren kann wie und wo man sich befindet: In der Natur, in der Zivilisation oder dazwischen. Wie eine verlassene Baustelle einer Kirchen/Dombauhütte liegen die Betonfragmente am Wegesrand. Der Spaziergänger kann nun wieder einen NeuBau starten indem er die einzelnen Betonteile schichtet, zu neuen architektonischen Mini-Bauwerken arrangiert. Er kann sie auch abtransportieren, und in vorhandene Mauern etc. integrieren.
Schon immer haben alte Ruinen auch als Quelle für Baumaterial gedient. Der uralte Vorgang des Hütten- und Häuserbaus kann anhand der »Fragmente« spielerisch auf einem Spaziergang symbolisch nachvollzogen werden.

Kontakt:
sven_schuppar@gmx.net


Jessica Sehrt



Die Vergoldung eines Dorfes

In völliger Ignoranz gegenüber jeglichen Krisenaufschreien oder Zukunftsaggressionen, fernab der lauten, dreckigen, zynisch kreischenden Stadt liegt das Dorf. Das dörfliche Leben soll als ideale Lebensform gehuldigt werden.
Dies geschieht selbstverständlich in einer ironischen Form, einer nostalgischen Revue. Hier lebt man im Mikrokosmos. Eine Rückbesinnung auf den selbigen ist in anbetracht der Globalitätskrise ein Gedankenanstoß. Demokratie im Kleinen, die sich nach Werten richtet, die mit einer finanziellen Nivellierung nichts zu tun haben - ein sich kreisender menschlicher Mikrokosmos ist das Dorf, ursprünglich in seiner Notwendigkeit als Stätte für das gemeinsame Erschaffen eines Etwas, das wiederum der Gemeinschaft der Menschen dient. Diejenigen, die sich für ein solches Leben entscheiden, sind westeuropäische Indianer und wenden sich bewusst einem Leben im Einklang mit der Natur zu, welche für immer unser Aller heiligstes Gut sein sollte.
Es ist schon Poesie, wie sich ein Dorf wie Duchroth mit seinen Häuschen und Stättchen in eine unberührte Naturlandschaft einsimultanisiert und da liegt als gäbe es nirgends auf der Welt einen besseren Ort für diese Niederlassung. Ebenfalls soll ermittelt werden, welche Strukturen hier beispielhaft sein können für einen Makrokosmos in der Idee der Nationen, Länder und Globalverbünden und vergessen werden, da anstelle der Moral das Geld tritt, da anstelle von Nachhaltigkeit der schnelle Erfolg sich seinen Platz errennt. Es existieren bereits verschiedene Konzepte der Energieversorgung ganzer Dörfer in autonomer Art. Beispielsweise durch das Umfunktionieren einer Siloanlage zu einem Biogasliferanten kann ein ganzes Dorf autonom von externen Energielieferanten auskommen. Bei diesem Beispiel entstand sogar überschüssiger Strom, welchen der betroffene Energielieferant jedoch nicht in sein Netz mit einspeisen wollte.
Derartige Beispiele existieren zu Hauf und drängen auf die Dezentralisierung von Versorgungskonzepten menschlichen Lebens. Ein Rückbesinnen zu einer auf lokale Ressourcen abgestimmte Infrastruktur, des Schaffens und Weitertragens von traditionellen Produktionsformen ist ein Ansatz für eine ganz neue Betrachtungsweise auf Ware und Kapital im Sinne von Wissen. Individualitätsrechte eines jeden Menschen sind hier das Stichwort, gegen die Gleichmachung aller Arbeitskraft. Wir bewegen uns hier auch in einer ganz anderen Arbeitsmoral, einer selbstverwalteten Form. Auch das soll am Beispiel vertieft werden und war schon immer ein Anliegen. Zurückzufinden zu Arbeitsstrukturen, die sich noch dem Arbeitenden richten, nicht nach der Arbeit. Idealerweise gibt es auf dem Dorf noch Strukturen, die ermöglichen dass mit frei einteilbarer Arbeitszeit Dinge von Qualität erschaffen werden, das noch Vetternwirtschaft und Tauschgeschäfte Sinn machen, Handschläge etwas gelten. Das mag märchenhaft daherkommen, aber die Analyse dessen, was davon noch übrig ist und neue Lebenskonzepte begründen kann, welche auch größere Kreise ziehen könnten, zu erdenken, soll ein Aspekt des Projektes sein. Duchroth steht hier stellvertretend für eine Ortschaft, die ihr lokal bedingtes Gut in Gemeinschaftsproduktion erwirtschaftet, den Weinbau über Generationen perfektioniert hat. Es steht für Idylle und einen wirtschaftlichen Kleinkreislauf, der aber aufgrund des edlen Gutes, eben so geschätzt ob genau dieser Produktionsbedingungen, immer Einzug hält in die Loungen der Großgönner. Einer Kleingeisterei, die Sinn macht, nicht weit entfernt von der Hauptstadt der Finanzen Deutschlands, Frankfurt am Main. Mit einem zwinkernden Auge soll so das Dorf Duchroth in seiner beispielhaften dörflichen Form ganz und gar vergoldet werden als eine Stätte der »Ehrung des Dorflebens«. Gleichzeitig wird eine Utopie entwickelt werden, die diese Form von Leben für den ganzen Globus nach einer allgemeinen Neunivellierung aller Güter dieser Erde vorsieht. So entsteht im Endeffekt die »Skupltur« des vergoldeten Dorfes in den Köpfen der Rezipienten, ausgehend von gefälschten Finanzierungsanfragen, beispielsweise an einen befreundeten Scheich meines Vaters in Dubai, gefaketen Zeitungsberichten wie »Vergoldung Duchroths als Ehrung des Dorflebens«, »Kunststudentin vergoldet Weindorf« und einem gefaketen Dokumentationsfilm, welcher unter anderem o.g. Theorien propagiert, sowie bspw. Bewohner interviewt, die gerade glücklich vor ihrem Einfamilienhaus stehen, während im Hintergrund Arbeiter Blattgold auf das Selbige auflegen. Sarkasmus kaum ausgeschlossen, ebenso bei der Entwicklung einer utopischen Theorie, die dem Dorf im Vergleich zur Stadt Dinge zusetzt, die seine Modernitätsqualität derart erhöhen, dass von Kulturdörfern die Rede sein wird.

Materialanforderungen:
Vergolden von ca. 568 Häusern und Scheunen
auf einer Fläche von 9,7 km2 = 71.000 m2 Blattgold:
35.500 x 23 Karat Blattgold Pck. Zu 25 Blatt 80 x 80 mm
(entspricht 2 m2) á €30,26
€ 1.074.230,00
850 x Mixtion Anlegeöl 75 ml á €14,30 € 12.136,50
59.166 x Arbeitsstunden à 20 Euro/Stunde € 1.183.320,00
Gesamtpreis: € 3.471.200,50

Kontakt:
j.sehrt@gmx.net


Daniel Stern





















Duchroth Meteorit

Kontakt:
danielstern81@web.de


Bianca Stich

Eine Sammlung Duchrother Legenden und Mythen.

Ob schriftlich oder mündlich überliefern Legenden und Mythen die Tradition und Geschichte einer Gemeinschaft. Ziel dieses Projektes ist es, eine schriftliche Sammlung von ortsbezogenen Legenden und Mythen in Form eines Buches zu erstellen. Ich werde somit die Bewohner von Duchroth bitten, mir ihre »Geschichten« zu erzählen. Diese Geschichten können sich unter anderem auf Familientraditionen beziehen, wichtige Ereignisse im Ort darstellen, mysteriöse Geschehnisse oder interessante (wichtige) Persönlichkeiten beinhalten. Die gesammelten Geschichten können kollektive Bedeutung haben oder von individueller Natur sein.
Zeitlich sollte es auch keine Einschränkungen geben, die »Geschichten« von heute (bzw. von Jugendlichen) sind genauso relevant wie die ihrer Großeltern. Das Projekt möchte somit auch den Verlauf von Legendenbildung anhand der verschiedenen Generationen im Ort widerspiegeln. Jeder Legende wird zusätzlich ein Wanderweg zugeteilt. Diese Wanderwege können sich innerhalb sowohl als auch außerhalb des Ortes befinden und werden in dem Buch auf einer Landkarte verzeichnet. Die Auswahl der Wege orientiert sich an dem Inhalt der gesammelten Legenden. Die Landschaft wird gewissermaßen zum Schauplatz der Erzählung. Landschaft und Legende stehen somit in einer festen Beziehung.
Das Buch würde Ortsfremden ermöglichen, auf spannende Art und Weise Duchroth kennen zu lernen. Folgt man denen im Buch angegebenen Wanderwegen, erfährt man dabei ortsbezogene Legenden und die Landschaft. Für die Bewohner des Ortes wäre das Buch eine Dokumentation ihrer Legenden.

Kontakt:
nursestitch@gmx.de


Martin Stiehl



Fred Magenta für Duchroth

Einmal in Jahr findet im Herbst das Weinfest statt, bei dem ein vorher bestimmter Weinkönig auf einem Wagen durch das Dorf gezogen wird. Ziel meines Projektes ist es, selbst – als mein Alter Ego Fred Magenta – Weinkönig in Duchroth zu werden. In der Großstadt fern von gewachsenen Gemeinschaften und Traditionen aufgewachsen, sind mir derartige Gebräuche fremd. Umgekehrt mögen aber die Gebräuche moderner und zeitgenössischer Kunst – deren wesentliches Element immer auch der Bruch mit überkommenen Traditionen gewesen ist – dem damit nicht Vertrauten als merkwürdiges Ritual erscheinen.
Diese Widersprüche möchte ich mit vollem Körpereinsatz erforschen und versuchen, die Menschen in Duchroth zu überzeugen mich zu ihrem Weinkönig zu machen. Das hieße natürlich auch, eventuell meinen Wohnsitz in Duchroth anzumelden, längere Zeit im Ort zu bleiben und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen.





duchroth contemporary

In der Landschaft, aber in Nähe einer Straße, soll ein weißer Kubus aufgestellt werden, ca. 3 m hoch, 1,5 m tief und 6 Meter breit. Daran angebracht wird der Schriftzug »duchroth contemporary« aus leuchtenden Neonröhren.
Inschrift und Objekt beziehen sich auf großstädtische Kunstszenenen. Contemporary bedeutet zeitgenössisch, zeitgemäß und wird häufig in Namen von Galerien und anderen Kunstinstitutionen verwendet. Kunstwerke werden dort in der Regel in Rechteckigen weißen Räumen ausgestellt, für die der Begriff »White Cube« geprägt wurde. Als umgedrehter Galerieraum wirkt der Weiße Kubus zuerst durch seinen Kontrast zur Landschaft, als modern-abstraktes Lichtobjekt. Zugleich aber zeigt er, in dem er sie ausstellt und erst selber als Kunstwerk sichtbar macht – die Landschaft, das zeitgemäße Duchroth.
Die Arbeit thematisiert so das spannungsreiche Verhältnis zwischen Kunstwerk und Landschaft, zwischen moderner Großstadt und gewachsenen Dorf, zwischen vom Menschen gestaltetem und scheinbar naturwüchsigem Raum ohne dabei die vermeintlich unberührte Natur zu romantisieren oder die moderne Großstadt zu verherrlichen.

Kontakt:
fred@extraloping.de


Stern/Morgenstern



Feuer

Auf einer Wiese nahe des Dorfes liegen aus Dachlatten zusammengefügte Stangen. Sie sind auf einen Punkt sternförmig ausgerichtet. Im Zentrum, in dem sich die Hölzer treffen, brennt ein Feuer. Die Feuerstelle ist mit einer kreisförmigen Bank gefasst auf der Personen sitzen können. Um das Feuer in Gang zu halten müssen lediglich die Stangen nachgeschoben werden. Feuer fasziniert uns seit Menschen gedenken. Wir selbst sind in der Lage dieses zu beherrschen, es für uns nutzbar zumachen, uns daran zu bedienen. Und denn noch birgt es Gefahr, Zerstörung, Vernichtung, wenn es außer Kontrolle gerät. So dürfen wir nicht vergessen, dass auch das Feuer ein Teil von Natur ist und wir es für unsere Lebensräume urbar gemacht haben.
Der Vorgang des Brennens ist ein zeitlicher Prozess. Hier setzt ein Energieträger seine Wärme frei. Sich dieser wertvollen Ressourcen bedienen zu können scheint für uns zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein. Hat ein Feuer keine Nahrung mehr geht es aus, erkaltet und hinterlässt seine Asche. Zu der Aktion Laden wir sie hiermit ein.